Bildung unterwegs 2023
Das Programm für 2023 im Überblick (pdf).
Lesen Sie, lies Du hier (pdf) einen ausführlichen Erfahrungsbericht unserer Fahrt im Juni 2022 in die Pyrenäen.
Bitte beachte(n) (Sie) unsere Geschäftsbedingungen. Darin gibt es auch eine Regelung für den Fall eines Rücktritts vor Fahrtbeginn (hier als pdf, gültig für Anmeldungen ab dem 01.04.2023).
Fürstenberg an der Havel: Eine Stadt in drei politischen Systemen - Nazi-Diktatur, DDR und BRD (12.-16.06.2023)

Fürstenberg/Havel liegt 80 Kilometer nördlich von Berlin inmitten dreier Seen. Die Wasserstadt ist das Tor zur Mecklenburgischen Seenplatte. Vieles ist einzigartig, aber auch übertragbar auf andere Orte und andere Menschen. In Fürstenberg/ Havel gibt es viele Geschichten zu erzählen und ihre Orte zu sehen. Zum Beispiel die Mahn- und Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen KZ Ravensbrück, die Spuren der Stationierung von 30.000 sowjetischen Soldaten und die Folgen der Treuhand-Abwicklungen. Aus den Geschichten werden Fragen. Wie haben sich die Einwohner zum KZ verhalten und wie ist es heute? Wie war das Verhältnis zwischen den Soldaten und den Fürstenbergern? Welche Zukunftsentwicklungen hat diese Stadt?
Die Teilnehmenden erkunden Stadt und Umgebung mit dem Rad und mit dem Kanu und treffen Menschen, die Fragen beantworten und ihre Geschichten erzählen.
Einige Programmpunkte:
- Führung und Gespräche in der der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
- Das ehemalige KZ und die Gedenkstätte im Stadtbild und im Bewußtsein der Bürgerinnen und Bürger
- Gespräche mit Zeitzeugen zu den Jahren 1945 - 1990
- Radtour durch die Stadt und deren Umgebung mit historischen und aktuellen Themen
- Eine Kanutour mit touristischen und historischen Betrachtungen. Wer sich nicht ins Boot setzen möchte, fährt mit dem Rad.
Hinweis Rad und Canadier bzw. Kajak können mitgebracht oder vor Ort ausgeliehen werden.
Kosten 580,- Euro im Doppelzimmer (680,- Euro im Einzelzimmer), enthält Halbpension, Eintritte und Führungen.
Ort Kulturgasthof Alte Reederei, Fürstenberg/Havel
Termin 12.- 16. Juni 2023
Von Dresden nach Prag: Wege der Erinnerung, Wege des Gedenkens (26.08.-02.09.2023)

Die Spurensuche zu den Themen Flucht und Exil, Terror und Widerstand endet in Prag und beginnt in Dresden. Bei einem der schwersten Luftangriffe auf das Deutsche Reich kommen Tausende von Menschen – darunter viele Geflüchtete – ums Leben. Die Teilnehmenden lernen per Rad einige Gedenk- und Erinnerungsorte in Sachsen, Böhmen und Prag kennen. Dort werden sie auf lokale Initiativen treffen, die sich mit der Geschichte des nationalsozialistischen Terrors in der Region und des Widerstands dagegen befassen.
Das Programm widmet sich auch den aktuellen Entwicklungen im Zusammenleben von Tschechen und Deutschen. Die Themen sollen in Form von Führungen, Gesprächen, Filmen und Texten reflektiert werden.
Einige Programmpunkte
- Der 13. Februar 1945 in Dresden: Trauer und Gedenken
- Die Geschichte der KZ-Gedenkstätte Pirna
- Führung durch die Gedenkstätte Theresienstadt
- Das NS-Okkupationsregime in Tschechien am Beispiel der Stadt Prag; Prager Aufstand 1945
- Lidice: Ein Dorf wird liquidiert. Ein nationales Trauma in Tschechien
Kosten 760,- Euro im Doppelzimmer (850,- Euro im Einzelzimmer), inklusive Halbpension, alle Führungen, Eintritte. Die täglichen Strecken mit dem Fahrrad liegen zwischen 25 und 70 Kilometern.
Ort Boutique Hotel Rothenburger Hof in Dresden und weitere Hotels & Hostels entlang der Route.
Termin 26.08. - 02.09.2023
Dieser Bildungsurlaub ist ausgebucht. Sie können sich nur noch auf der Warteliste anmelden.
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Regionale Wirtschaftsentwicklung in Ostwestfalen (11.-15.09.2023)

Natur, Kultur und Geschichte rund um den Teutoburger Wald stehen im Mittelpunkt des fünftägigen Bildungsurlaubs. Ostwestfalen-Lippe wird sowohl durch größere attraktive Städte als auch durch eine reich strukturierte, vielfältige Natur- und Kulturlandschaft geprägt. Dort befinden sich viele kleine geschichtsträchtige Orte sowie ökologisch intakte Naturräume, die dazu einladen, auf Entdeckungsreise zu gehen.
Einige Orte und Landschaften dieser Region werden mit dem Fahrrad erkundet. Die Routen führen über bestens ausgebaute, leicht zu bewältigende und verkehrsarme Radwege und streifen dabei viele sehenswerte Zeugnisse der Geschichte dieser Region.
Einige Programmpunkte
- Besuch des ehemaligen Stalag 326
- Deutschlands größte Heidelandschaft: die Senne
- Bielefeld: auf den Spuren der Textilindustrie und ihrer Geschichte
- Global Goals Radweg, ein Projekt zur globalen Nachhaltigkeit des Welthaus Bielefeld
- Wanderarbeit im 19. Jahrhundert: das Ziegeleimuseum in Lage
Kosten 430,- Euro im Doppelzimmer (520,- Euro im Einzelzimmer, 260,- Euro ohne Unterkunft), inklusive Halbpension, Programm vor Ort
Ort Jugendgästehaus, Bielefeld
Termin 11. - 15. September 2023
La Retirada: Flucht über die Pyrenäen und Exil in Frankreich (17.-23.09.2023)

La Retirada – »Der Rückzug«, nennen die Spanier die Flucht von 500.000 republikanisch Gesinnten vor Francos Truppen im Januar 1939 über die Pyrenäen nach Frankreich. Vorausgegangen waren im Juli 1936 der Militärputsch durch Franco, der darauf folgende Krieg gegen den Faschismus und der Versuch einer grundsätzlichen Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft von unten.
Die Flüchtlinge erlebten die Solidarität der französischen Bevölkerung an der Grenze, die jedoch schnell von
staatlicher Gewalt abgelöst wurde. Hunger, Kälte, Brutalität und Verachtung herrschten in den Lagern am Strand und in den besonderen Gefängnissen. Trotzdem kämpften viele der spanischen Emigrant*innen später in der »Résistance«, dem Widerstand gegen die Nazis.
Einige Programmpunkte
- Grenzübergänge auf den Pässen der Pyrenäen: Hintergründe, Aufnahme der Flüchtlinge
- Denkmal zur Erinnerung an Walter Benjamin (Port Bou)
- Das Lager am Strand von Argelès
- Besuch des Internierungslagers und des Museums Rivesaltes
- Besuch der Maternité (Geburtshaus) von Elne:Gespräch mit einem dort Geborenen
Kosten 780,- Euro im Doppelzimmer (900,- Euro im Einzelzimmer), inklusive Halbpension, Programm und Transport vor Ort
Ort Hotel des Arcades, Ceret
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Termin 17.- 23. September 2023
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Das niederländische Poldermodell (25.-29.09.2023)

Die Niederlande sind eine parlamentarisch-konstitutionelle Monarchie mit einigen Besonderheiten. Dazu zählt das Poldermodell – ein System des politischen Interessenausgleichs. Durch einen organsierten Dialog soll so ein Konsens zwischen und Wirtschafts- und Sozialverbänden hergestellt werden. Die Teilnehmenden lernen das politische System der Niederlande kennen. Expert*innen aus Politik, Gewerkschaften und Verbänden ordnen das Poldermodell ein. Sie erläutern, wie die Entscheidungsprozesse ablaufen. Sie beurteilen, ob die Konsensmodelle wirken, für stabile politische Verhältnisse sorgen und sogar vor extremen politischen Strömungen oder Arbeitslosigkeit schützen.
Einige Programmpunkte
- Besichtigung des Regierungssitzes bzw. des Parlamentes in Den Haag
- Erkundung der Delta Stauwerke
- Gespäche mit Expert*innen über das Poldermodell: Erläuterungen, Rückblicke und Bewertungen
Aktuelle soziale, ökonomische und ökologische Konflikte in den Niederlanden: Rolle der Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft
Kosten 670,- Euro im Doppelzimmer (Einzelzimmer 820,- Euro), Halbpension, inklusive aller Programme und Fahrten vor Ort
Ort Skotel The Hague, Den Haag
Termin 25. - 29. September 2023
Baskenland - Bearn. Geschichte, Kultur und Politik in der Grenzregion zwischen Frankreich und Spanien (08.-14.10.2023)

Bearn liegt im französischen Teil des Baskenlands an der Südspitze der Biskaya am Atlantik. Die Gegend war während des Nationalsozialismus ein Fluchtpunkt für Verfolgte. Darüberhinaus zog die Gegend schon immer Freigeister und Humanisten an. Zu diesen zählte der Schriftsteller Heinrich Mann. Er ist den Nazis über die Fluchtroute der Ostpyrenäen entkommen. Dies war vor allem der Aktivität des Netzwerkes von Varian Fry zu verdanken.
Bask*innen sind nach eigenem Verständnis eine Nation. Zeitzeug*innen berichten, wie immer wieder und bislang vergeblich für eine Unabhängigkeit gestritten wurde. Von Pau und San Sebastian aus starten Exkursionen unter anderem ins Internierungslager Gurs und nach Gernika (Guernica).
Einige Programmpunkte:
- Stadtführung Pau. Village Emmaüs: Vortrag und Diskussion über Armut in Frankreich
- Exkursion ins ehemalige Internierungslager Gurs
- Fahrt ins Bergdorf Lescun, Lesung aus Heinrich Manns »Henri IV«
- Stadtrundgang San Sebastian, Einführung in die aktuelle Situation der Basken
- Gernika (Guernica): Besuch des Museums, Stadtführung
Kosten 850,- Euro im Doppelzimmer (940,- Euro im Einzelzimmer), enthält Halbpension, Fahrten vor Ort, Eintritte und Führungen.
Ort Hotel Bourbon in Pau und Zaragoza Plaza in San Sebastian
Termin 08.- 14. Oktober.2023
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Lyon: Zentrum der Resistance in Südfrankreich während des Nationalsozialismus (15.-21.10.2023 und 05.-11.11.2023)

Lyon war währеnd des Zweiten Weltkriegs das Zentrum des Widerstands gegen die Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten. Fluchthilfe-Organisationen arbeiteten von Lyon aus und eine breite Streikbewegung gegen die Zwangsarbeit hatte dort ihren Ausgangspunkt. Zahlreiche Menschen konnten in Lyon und Umgebung im Untergrund versteckt und zum Teil auch gerettet werden – gleichzeitig konzentrierten sich die Repressionsmassnahmen der Besatzungsmacht in dieser Region. Beispielhaft für die brutale Verfolgung der Juden ist der Mord an den Kindern und ihren Betreuerinnen im Waisenhaus von Izieu.
Welche aktuelle Bedeutung Lyon als kulturelles, wirtschaftliches und vor allem gastronomisches Zentrum im Süden Frankreichs hat, erfahren die Seminarteilnehmer*innen durch Museumsbesuche und Stadtrundgänge.
Einige Programmpunkte
- Die Résistance in Lyon während der Besatzung (Vortrag Bernard Delpal)
- Besichtigungen: Memorial National »Prison de Montluc«, »Centre d'Histoire de la Résistance et de la Déportation«, »Maison d’Izieu«, Gedenkstätte für die ermordeten jüdischen Kinder
- Gespräch mit La CIMADE über die aktuelleSituation der Flüchtlinge in Frankreich
1. Termin 15.- 21. Oktober 2023
Ort Ethic Etapes – CISL
Der Termin ist ausgebucht, weitere Anmeldungen sind nicht mehr möglich.
2. Termin 05.- 11. November 2023
Ort Centre Jean Bosco
Kosten jeweils 700,- Euro im Doppelzimmer (800,- Euro im Einzelzimmer), inklusive Halbpension, Programm vor Ort
Schillers Briefe "Über die ästhetische Erziehung des Menschen“: Eine Lesereise nach Weimar (22.-27.10.2023)

In seinen philosophischen Briefen »Über die ästhetische Erziehung des Menschen« (1795) setzt sich der Dichter und Philosoph Friedrich Schiller mit der Französischen Revolution auseinander. Ausgangspunkt ist seine Enttäuschung über deren Entwicklung hin zur Terrorherrschaft. Gleich zu Beginn wirft Schiller die Frage auf, warum er sich in Zeiten, in denen um politische Freiheit gekämpft wird, mit Ästhetik befasst. Er möchte zeigen, dass der Mensch letztlich nur durch ästhetische Bildung zur wahren politischen Freiheit gelangen kann.
In Oßmannstedt, dem Landgut von Schillers Zeit-genossen Christoph Martin Wieland, lesen und diskutieren die Teilnehmenden Ausschnitte aus den Briefen und fragen nach deren Aktualität. Bei Ausflügen erkunden sie die Stadt auf den Spuren von Friedrich Schiller und setzen sich mit der Dialektik der Aufklärung auseinander: Denn Weimar steht nicht nur für die Zeit der Aufklärung in der Deutschen Klassik, sondern mit dem Konzentrationslager Buchenwald auch für die Gräueltaten der Nationalsozialisten.
Einige Programmpunkte
- Einführung, Textarbeit, Diskussion: »Über die ästhetische Erziehung des Menschen«
- Gang durch die Schiller-Stadt Weimar
- Besuch Schiller-Museum & Schiller-Wohnhaus
- Besuch des Museums Wielandgut Oßmannstedt
Kosten 720,- Euro im Doppelzimmer (Einzelzimmer 790,- Euro), inklusive Halbpension, Programm vor Ort. Ermäßigung für Personen bis 27 Jahre möglich.
Ort Wielandgut Oßmannstedt, Oßmannstedt
Termin 22.- 27.Oktober 2023
Fluchtort Lissabon (22.-28.10.2023)

Ab 1933 verfolgten die Nationalsozialisten jüdische und zahlreiche andere Menschen. Viele flohen. Mit dem Beginn des Krieges wurde die Lage der Flüchtlinge in westlichen Ländern Europas immer prekärer. Die deutschen Besatzer kontrollierten die Häfen am Atlantik und am Mittelmeer. Eine Flucht auf andere Kontinente war nur noch über Marseille und Lissabon möglich. Die portugiesische Regierung verweigerte die benötigten Visa. Der portugiesische Konsul in Bordeaux, Aristides Sousa Mendes, setzte sich jedoch über dieses Verbot hinweg und unterschrieb zahlreiche Einreisegenehmigungen.
In Lissabon steht die Geschichte dieses außergewöhnlichen Konsuls im Mittelpunkt des Programms – wie die portugiesische Geschichte in der Zeit der Diktatur insgesamt. Der Blick richtet sich auch in die Gegenwart. Zu der gehört, dass Lissabon boomt und viele Bewohner*innen aus der Stadt getrieben werden, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können.
Einige Programmpunkte:
- Zeitzeugengespräch mit dem Enkel von Aristides Sousa Mendes
- Das Leben als Flüchting in Lissabon während der NS-Zeit: historische Exkursionen
- Besuch des Museu do Aljube
- Lissabon, die gentrifizierte Stadt
Kosten 860,- Euro im Doppelzimmer (970,- im Einzelzimmer) Unterkunft und Verpflegung (Halbpension), Eintritte, Führungen,
Transportkosten vor Ort
Ort Hotel Luena, Rua Pascoal de Melo, nº9, 1000-230 Lisboa
Termin 22.- 28.Oktober 2023
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