Bildung unterwegs 2023
Das Programm für 2023 im Überblick (pdf).
Lesen Sie, lies Du hier (pdf) einen ausführlichen Erfahrungsbericht unserer Fahrt im Juni 2022 in die Pyrenäen.
Bitte beachte(n) (Sie) unsere Geschäftsbedingungen. Darin gibt es auch eine Regelung für den Fall eines Rücktritts vor Fahrtbeginn (hier als pdf, gültig für Anmeldungen ab dem 01.04.2023).
La Retirada: Flucht über die Pyrenäen und Exil in Frankreich (17.-23.09.2023)

La Retirada – »Der Rückzug«, nennen die Spanier die Flucht von 500.000 republikanisch Gesinnten vor Francos Truppen im Januar 1939 über die Pyrenäen nach Frankreich. Vorausgegangen waren im Juli 1936 der Militärputsch durch Franco, der darauf folgende Krieg gegen den Faschismus und der Versuch einer grundsätzlichen Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft von unten.
Die Flüchtlinge erlebten die Solidarität der französischen Bevölkerung an der Grenze, die jedoch schnell von
staatlicher Gewalt abgelöst wurde. Hunger, Kälte, Brutalität und Verachtung herrschten in den Lagern am Strand und in den besonderen Gefängnissen. Trotzdem kämpften viele der spanischen Emigrant*innen später in der »Résistance«, dem Widerstand gegen die Nazis.
Einige Programmpunkte
- Grenzübergänge auf den Pässen der Pyrenäen: Hintergründe, Aufnahme der Flüchtlinge
- Denkmal zur Erinnerung an Walter Benjamin (Port Bou)
- Das Lager am Strand von Argelès
- Besuch des Internierungslagers und des Museums Rivesaltes
- Besuch der Maternité (Geburtshaus) von Elne:Gespräch mit einem dort Geborenen
Kosten 780,- Euro im Doppelzimmer (900,- Euro im Einzelzimmer), inklusive Halbpension, Programm und Transport vor Ort
Ort Hotel des Arcades, Ceret
Dieser Bildungsurlaub ist ausgebucht. Sie können sich nur noch auf der Warteliste anmelden.
Termin 17.- 23. September 2023
Online anmelden (Warteliste)
Den Haag: Von den Nachbarn lernen?! Politik und Wirtschaft in den Niederlanden (25.-29.09.2023)

Wie sieht eigentlich das politische System der Niederlande aus? Welche Rolle spielt das Königshaus und wie setzen sich die parlamentarischen Institutionen in Den Haag zusammen? Das sogenannte Polder-Modell ist ein organisierter Dialog, der Konsens zwischen den Wirtschafts- und Sozialverbänden herstellen soll. Ist die Debattenkultur des Polder-Modell zukunftsweisend auch für andere EU-Staaten? Wie laufen Entscheidungsprozesse ab? All diese Fragen wollen wir mit ExpertInnen aus Politik, Gewerkschaften und Verbänden erörtern. Außerdem lernen wir gemeinsam die schöne und spannende Stadt Den Haag kennen. Dazu gehören auch eine Besichtigung des Regierungssitzes und des Parlamentes in Den Haag. Abseits des Programmes gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Bummeln, Zusammensitzen und Verweilen in Den Haag.
Einige Programmpunkte
- Besichtigung des Regierungssitzes bzw. des Parlamentes in Den Haag
- Erkundung der Delta Stauwerke
- Gespäche mit Expert*innen über das Poldermodell: Erläuterungen, Rückblicke und Bewertungen
Aktuelle soziale, ökonomische und ökologische Konflikte in den Niederlanden: Rolle der Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft
Das Seminar findet in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW statt.
Kosten 670,- Euro im Doppelzimmer (Einzelzimmer 820,- Euro), Halbpension, inklusive aller Programme und Fahrten vor Ort
Ort Skotel The Hague, Den Haag
Termin 25. - 29. September 2023
Baskenland - Bearn. Geschichte, Kultur und Politik in der Grenzregion zwischen Frankreich und Spanien (08.-14.10.2023)

Bearn liegt im französischen Teil des Baskenlands an der Südspitze der Biskaya am Atlantik. Die Gegend war während des Nationalsozialismus ein Fluchtpunkt für Verfolgte. Darüberhinaus zog die Gegend schon immer Freigeister und Humanisten an. Zu diesen zählte der Schriftsteller Heinrich Mann. Er ist den Nazis über die Fluchtroute der Ostpyrenäen entkommen. Dies war vor allem der Aktivität des Netzwerkes von Varian Fry zu verdanken.
Bask*innen sind nach eigenem Verständnis eine Nation. Zeitzeug*innen berichten, wie immer wieder und bislang vergeblich für eine Unabhängigkeit gestritten wurde. Von Pau und San Sebastian aus starten Exkursionen unter anderem ins Internierungslager Gurs und nach Gernika (Guernica).
Einige Programmpunkte:
- Stadtführung Pau. Village Emmaüs: Vortrag und Diskussion über Armut in Frankreich
- Exkursion ins ehemalige Internierungslager Gurs
- Fahrt ins Bergdorf Lescun, Lesung aus Heinrich Manns »Henri IV«
- Stadtrundgang San Sebastian, Einführung in die aktuelle Situation der Basken
- Gernika (Guernica): Besuch des Museums, Stadtführung
Kosten 850,- Euro im Doppelzimmer (940,- Euro im Einzelzimmer), enthält Halbpension, Fahrten vor Ort, Eintritte und Führungen.
Ort Hotel Bourbon in Pau und Zaragoza Plaza in San Sebastian
Termin 08.- 14. Oktober.2023
Dieser Bildungsurlaub ist ausgebucht. Sie können sich nur noch auf der Warteliste anmelden.
Online anmelden (Warteliste)
Lyon: Zentrum der Resistance in Südfrankreich während des Nationalsozialismus (15.-21.10.2023 und 05.-11.11.2023)

Lyon war währеnd des Zweiten Weltkriegs das Zentrum des Widerstands gegen die Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten. Fluchthilfe-Organisationen arbeiteten von Lyon aus und eine breite Streikbewegung gegen die Zwangsarbeit hatte dort ihren Ausgangspunkt. Zahlreiche Menschen konnten in Lyon und Umgebung im Untergrund versteckt und zum Teil auch gerettet werden – gleichzeitig konzentrierten sich die Repressionsmassnahmen der Besatzungsmacht in dieser Region. Beispielhaft für die brutale Verfolgung der Juden ist der Mord an den Kindern und ihren Betreuerinnen im Waisenhaus von Izieu.
Welche aktuelle Bedeutung Lyon als kulturelles, wirtschaftliches und vor allem gastronomisches Zentrum im Süden Frankreichs hat, erfahren die Seminarteilnehmer*innen durch Museumsbesuche und Stadtrundgänge.
Einige Programmpunkte
- Die Résistance in Lyon während der Besatzung (Vortrag Bernard Delpal)
- Besichtigungen: Memorial National »Prison de Montluc«, »Centre d'Histoire de la Résistance et de la Déportation«, »Maison d’Izieu«, Gedenkstätte für die ermordeten jüdischen Kinder
- Gespräch mit La CIMADE über die aktuelleSituation der Flüchtlinge in Frankreich
1. Termin 15.- 21. Oktober 2023
Ort Ethic Etapes – CISL
Der Termin ist ausgebucht, weitere Anmeldungen sind nicht mehr möglich.
2. Termin 05.- 11. November 2023
Ort Centre Jean Bosco
Online anmelden (Warteliste)
Kosten jeweils 700,- Euro im Doppelzimmer (800,- Euro im Einzelzimmer), inklusive Halbpension, Programm vor Ort
Schillers Briefe "Über die ästhetische Erziehung des Menschen“: Eine Lesereise nach Weimar (22.-27.10.2023)

In seinen philosophischen Briefen »Über die ästhetische Erziehung des Menschen« (1795) setzt sich der Dichter und Philosoph Friedrich Schiller mit der Französischen Revolution auseinander. Ausgangspunkt ist seine Enttäuschung über deren Entwicklung hin zur Terrorherrschaft. Gleich zu Beginn wirft Schiller die Frage auf, warum er sich in Zeiten, in denen um politische Freiheit gekämpft wird, mit Ästhetik befasst. Er möchte zeigen, dass der Mensch letztlich nur durch ästhetische Bildung zur wahren politischen Freiheit gelangen kann.
In Oßmannstedt, dem Landgut von Schillers Zeit-genossen Christoph Martin Wieland, lesen und diskutieren die Teilnehmenden Ausschnitte aus den Briefen und fragen nach deren Aktualität. Bei Ausflügen erkunden sie die Stadt auf den Spuren von Friedrich Schiller und setzen sich mit der Dialektik der Aufklärung auseinander: Denn Weimar steht nicht nur für die Zeit der Aufklärung in der Deutschen Klassik, sondern mit dem Konzentrationslager Buchenwald auch für die Gräueltaten der Nationalsozialisten.
Einige Programmpunkte
- Einführung, Textarbeit, Diskussion: »Über die ästhetische Erziehung des Menschen«
- Gang durch die Schiller-Stadt Weimar
- Besuch Schiller-Museum & Schiller-Wohnhaus
- Besuch des Museums Wielandgut Oßmannstedt
Kosten 720,- Euro im Doppelzimmer (Einzelzimmer 790,- Euro), inklusive Halbpension, Programm vor Ort. Ermäßigung für Personen bis 27 Jahre möglich.
Ort Wielandgut Oßmannstedt, Oßmannstedt
Termin 22.- 27.Oktober 2023
Fluchtort Lissabon (22.-28.10.2023)

Ab 1933 verfolgten die Nationalsozialisten jüdische und zahlreiche andere Menschen. Viele flohen. Mit dem Beginn des Krieges wurde die Lage der Flüchtlinge in westlichen Ländern Europas immer prekärer. Die deutschen Besatzer kontrollierten die Häfen am Atlantik und am Mittelmeer. Eine Flucht auf andere Kontinente war nur noch über Marseille und Lissabon möglich. Die portugiesische Regierung verweigerte die benötigten Visa. Der portugiesische Konsul in Bordeaux, Aristides Sousa Mendes, setzte sich jedoch über dieses Verbot hinweg und unterschrieb zahlreiche Einreisegenehmigungen.
In Lissabon steht die Geschichte dieses außergewöhnlichen Konsuls im Mittelpunkt des Programms – wie die portugiesische Geschichte in der Zeit der Diktatur insgesamt. Der Blick richtet sich auch in die Gegenwart. Zu der gehört, dass Lissabon boomt und viele Bewohner*innen aus der Stadt getrieben werden, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können.
Einige Programmpunkte:
- Zeitzeugengespräch mit dem Enkel von Aristides Sousa Mendes
- Das Leben als Flüchting in Lissabon während der NS-Zeit: historische Exkursionen
- Besuch des Museu do Aljube
- Lissabon, die gentrifizierte Stadt
Kosten 860,- Euro im Doppelzimmer (970,- im Einzelzimmer) Unterkunft und Verpflegung (Halbpension), Eintritte, Führungen,
Transportkosten vor Ort
Ort Hotel Luena, Rua Pascoal de Melo, nº9, 1000-230 Lisboa
Termin 22.- 28.Oktober 2023
Dieser Bildungsurlaub ist ausgebucht. Sie können sich nur noch auf der Warteliste anmelden.
Online anmelden (Warteliste)